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November 2023. Einmal mehr wurde vor großem Publikum aufgezeigt, dass der Verein „Schulen für Gambia“ nur agieren kann, sofern auch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Jede noch so kleine Spende hilft. 

 

Sowohl das Vorstandsteam als auch alle engagierten Mitstreiter von „Schulen für Gambia“ waren hocherfreut über die große Besucherresonanz beim Informationsnachmittag mit Kaffee und Kuchen im Rangendinger Gemeindehaus. Der Vorsitzende Hubert Heck eröffnete die informative wie geselligen Veranstaltung. Sein ganz besonderer Gruß galt Gründungsmitglied Hildegard Andrzejczak, die seit Vereinsbeginn 1999 mit dabei ist.

Heck erläuterte Aufbau, Sinn und Zweck des Vereins. Sammlungen von Hilfsgütern finden seit einigen Jahren wegen gestiegener Containerkosten und wegen des immensen Aufwands nicht mehr statt. Der Verein stehe in stetem Kontakt mit den Schulleitern und dem Mitarbeiter Morro vor Ort. Aus diesem Grund gab es nun viel Aktuelles aus Gambia und den dortigen Verhältnissen zu berichten.

Das Hauptanliegen seien Mitgliedsbeiträge, Patenschaften, um Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen, und Spendengelder, die allesamt zu hundert Prozent zweckbestimmt eingesetzt werden. Nur Bildung sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche überhaupt eine Chance haben, sich im späteren Berufsleben zu etablieren und ihre eigenen Familien ernähren zu können. Als Vorzeigebeispiel nannte der Vereinschef ein früheres gefördertes Patenkind, das heute als Erzieherin tätig ist.

Aufgezeigt wurde, dass in die zwei Schulprojekte Fonkoi Kunda und Kinthe Kunda Gelder gesteckt werden, um den Schulbetrieb aufrechtzuerhalten. Etwa 150 Patenschaftsgelder werden Jahr für Jahr ausbezahlt – stets ein großes Freudenfest. Des Weiteren wird in Schuluniformen, Material wie Hefte und Bücher, aber auch in Schulspeisungen investiert. Es bestehe keine Schulpflicht in Gambia, ein Schulbesuch muss privat finanziert werden. Nur die wenigsten können dies aus eigener Tasche bezahlen. 

Außerdem unterhält der Verein auch die zwei Schulgebäude. Alle vier bis fünf Jahre müsse wegen der Klimaverhältnisse das Blechdach ausgetauscht werden. Ebenso die Holzteile, bei denen die Termiten zugeschlagen haben.

Der Dank von Hubert Heck galt der Firma Eulentaler aus Balingen – Geschäftsführer Pascal Kürten war selbst anwesend –, die den Verein durch monatliche Spenden unterstützt. Martina Heck berichtete in einem Bildvortrag über Land, Leute und das Alltagsleben in Gambia. Insgesamt hat das Land 1,7 Millionen Einwohner. Nur 50 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen können überhaupt lesen. Etwa 45 Prozent seien unter 15 Jahren und 60 Prozent lebten auf dem Land.

Die meisten Menschen hätten nur primitive Behausungen zur Verfügung, es fehle auch an fließendem Wasser. Vorhandene Brunnen würden noch per Handbetrieb genutzt, nur manche würden durch eine Solaranlage betrieben.

Wer als Pate ein Kind unterstützt, wird über dessen Entwicklung auf dem Laufenden gehalten. Die Paten bekommen Bildmaterial und Informationsschreiben über das von ihnen geförderte Schulkind. Schließlich werden an den zwei Schulen jeweils 250 Kinder betreut. Ein Komitee, bestehend aus dem Ältestenrat des Dorfes und Rektoren, entscheidet, welche Kinder es zu fördern gelte. Bei Vollwaisen kümmert sich die Großfamilie um das Wohlergehen der Kinder.

Bedürftige Familien erhalten durch die Vereinsmitglieder die nötigsten Lebensmittel: einen Sack Reis, einen Kanister Öl und einen Sack Zwiebeln. Der Großteil der Einheimischen lebe von der Hand in den Mund und sei deshalb auf die auswärtige Hilfe angewiesen.

Viele jüngere Leute versuchen, das Land zu verlassen, da sie keine Zukunftsperspektiven sehen. „Wir wollen unseren Beitrag leisten für eine bessere Welt – im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir sind davon überzeugt, dass die elementarsten Dinge wie sauberes Wasser, ärztliche Grundversorgung und Schulausbildung allen Menschen zur Verfügung stehen müssen“, so Hubert Heck. Und weiter: „Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, in Gambia an der Basis mitzuhelfen, die schlechte Schulsituation zu verbessern. Unsere Mission ist die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, da sie die Zukunft des Landes bedeuten“. Übrigens: Flüge und Unterkunft der Mitreisenden werden ausnahmslos aus eigener Tasche bestritten, sodass hundert Prozent der Spendengelder für den guten Zweck Verwendung finden.

Oft gebe es heiße Diskussionen, um zu entscheiden, was aktuell zur Realisierung am wichtigsten ist. Im nächsten Frühjahr, wahrscheinlich im März, ist die nächste Reise nach Gambia geplant. Nicht zuletzt oblag es Hubert Heck als Ehrengast, den Künstler Baba Cham – er ist Gambier und wohnt in Balingen – und dessen Kunstwerke vorzustellen, die auch käuflich zu erwerben sind. Derzeit läuft von ihm eine Ausstellung im Rathaus Dormettingen.

Quelle: Hohenzollerische Zeitung (21. November 2023)  Ein Beitrag für eine bessere Welt

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